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Prüfprotokoll leicht gemacht: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung und Nutzung

Sie möchten ein Prüfprotokoll erstellen und verwenden? Sie fragen sich vielleicht, was ein Prüfprotokoll überhaupt ist und wie es Ihrem Unternehmen helfen kann. Die rechtssichere Dokumentation von Prüfungen in der Facility Management Branche ist essenziell, doch oft herrscht Unsicherheit, wie diese am besten durchgeführt werden.

In diesem Artikel finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen. Erfahren Sie, wie Sie Prüfprotokolle erstellen, korrekt verwenden und dokumentieren. Verwenden Sie dafür unsere praktischen Prüfprotokoll-Vorlagen, die Ihnen als nützliche Orientierung dienen können.

Die korrekte Umsetzung von Prüfprotokollen kann eine Herausforderung sein. Wir zeigen Ihnen deshalb auch, wie Sie mithilfe von Software diese Aufgabe erfolgreich bewältigen.

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Inhaltsübersicht

Was ist ein Prüfprotokoll?

Ein Prüfprotokoll ist ein wichtiges Dokument, das die detaillierte Durchführung und Ergebnisse einer technischen und oft elektrischen Überprüfung enthält. Im Protokoll wird beschrieben, wer genau welche Aspekte geprüft hat, wie und wann die Prüfung abgeschlossen wurde, welche Ergebnisse erzielt und welche Maßnahmen anschließend ergriffen wurden.

Prüfprotokoll: Zweck

Der Zweck des Prüfprotokolls besteht darin, eine rechtssichere Nachweisführung und Dokumentation von Prüfungen an technischen Anlagen und Geräten zu ermöglichen. Es bietet künftigen Prüfern die Möglichkeit, einen umfassenden Einblick in den Zustand der Betriebsmittel zu erhalten, um ein besseres Anlagenmanagement zu gewährleisten. 

Außerdem muss gemäß §14 der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) der Arbeitgeber sicherstellen, dass die Ergebnisse aller Prüfungen ordnungsgemäß dokumentiert werden. Das Prüfprotokoll unterstützt den Betreiber dabei, diese gesetzlichen Pflichten zu erfüllen, indem es den Zustand der Betriebsmittel sowie eventuelle Mängel und durchgeführte Wartungen genau festhält. 

Im Schadensfall kann der Arbeitgeber mithilfe eines Prüfprotokolls nachweisen, dass die Geräte, Anlagen oder Maschinen ordnungsgemäß geprüft wurden. Ein rechtssicherer Prüfbericht gilt vor Gericht als Beleg dafür, dass der Betreiber seine Sorgfaltspflicht bei der Inspektion elektrischer Anlagen erfüllt hat. 

Die ordnungsgemäße Dokumentation kann Sie bei Unfällen oder Bränden sogar vor erheblichen Kosten in Millionenhöhe schützen. 

Insgesamt ist das Prüfprotokoll also ein unverzichtbares Instrument, um die Sicherheit und Effizienz der Betriebsmittel zu gewährleisten.

Das Wichtigste in Kürze

Ein Prüfprotokoll ist ein Dokument, das detaillierte Aufzeichnungen über die Ergebnisse und Feststellungen einer Inspektion oder Prüfung enthält. 

Ein Prüfprotokoll erfüllt dabei verschiedene Zwecke:

  1. Information: Das Prüfprotokoll liefert dem Fachpersonal detaillierte Informationen über den Zustand der Betriebsmittel.
  2. Sicherheit: Das Prüfprotokoll dient der Überprüfung und Dokumentation technischer Anlagen und Geräte, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu erkennen und zu minimieren.
  3. Compliance: Das Prüfprotokoll ermöglicht die Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen, indem es die ordnungsgemäße Dokumentation der Prüfungen gemäß geltender Vorschriften gewährleistet.
  4. Sorgfaltspflicht: Das Prüfprotokoll dient als Nachweis, dass der Betreiber seine Sorgfaltspflicht erfüllt hat, um mögliche Haftungsansprüche abzuwehren.

Das Prüfprotokoll spielt eine bedeutende Rolle bei der Erfüllung der Betreiberverantwortung.

Prüfprotokolle in der Praxis: Verantwortung und Pflichten für Unternehmen

Die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Geräten liegt in der Verantwortung der Unternehmen. In diesem Abschnitt werden wir detailliert auf die konkreten Verpflichtungen eingehen, die Unternehmen in Bezug auf Prüfprotokolle haben. Erfahren Sie, welche spezifischen Verantwortlichkeiten und Aufgaben auf Sie als Unternehmer zukommen.

Welche Unternehmen müssen Prüfprotokolle erstellen?

Jedes Unternehmen, das mit elektrischen Anlagen und Geräten arbeitet, muss diese Dokumentation durchführen. Dies betrifft verschiedene Betriebe wie Industrieanlagen, Bürogebäude und andere Einrichtungen, in denen Sicherheit im Facility Management eine wichtige Rolle spielt.

Schulgebäude, Produktionsstätten oder Hotels: alle müssen sicherstellen, dass alle Geräte und Anlagen nicht nur funktionieren, sondern auch den geltenden Sicherheitsnormen entsprechen.

Gut zu wissen

Im Facility Management gewährleisten Prüfprotokolle eine lückenlose Anlagendokumentation. 

Die Prüfprotokolle bilden einen unverzichtbaren Teil der Dokumentation zur Erfüllung der Betreiberverantwortung. Gemeinsam mit der Bestandsdokumentation bilden Prüfprotokolle den Lösungsansatz für die Erfüllung der Betreiberverantwortung.

Warum ist das Erstellen eines Prüfprotokolls erforderlich?

Ein Elektrounfall am Arbeitsplatz hat oft lebensbedrohliche Folgen. Aus diesem Grund wurden von Gesetzgebern und Unfallversicherungsträgern strengere Sicherheitsstandards für elektrische Anlagen und Betriebsmittel eingeführt. 

Im Gegensatz zu anderen Prüfungen wie beispielsweise der ÖNORM B1300, bei der die Anwendung freiwillig ist, legen die Betriebssicherheitsverordnung und die Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 ‚Elektrische Anlagen und Betriebsmittel‘ die regelmäßige Durchführung von Prüfungen fest.

Zusätzlich dazu sind Prüfverpflichtungen in einer Vielzahl weiterer Vorschriften enthalten, wie dem Produktsicherheitsgesetz, dem Energiewirtschaftsgesetz und den Landesbauordnungen

Somit unterliegen Unternehmen unterschiedlicher Branchen der Verantwortung, Prüfprotokolle zu erstellen, um die Sicherheit ihrer elektrischen Anlagen und Geräte zu gewährleisten.

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Was genau besagt die DGUV3?

Die DGUV Vorschrift 3 verlangt von jedem Unternehmer, der elektrische Betriebsmittel einsetzt, die Einhaltung bestimmter Grundsätze gemäß § 3. 

Gemäß § 5 der DGUV Vorschrift 3 trägt der Unternehmer die Verantwortung für die ordnungsgemäße Prüfung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel. Die Prüfungen müssen in folgenden Fällen durchgeführt werden:

  • Vor der ersten Inbetriebnahme der Anlagen und Betriebsmittel,
  • Nach einer Änderung oder Instandhaltung vor der erneuten Inbetriebnahme,
  • In regelmäßigen Zeitabständen, um den ordnungsgemäßen Zustand aufrechtzuerhalten
  • Durch eine Elektrofachkraft oder unter deren Leitung und Aufsicht.

In § 5 der DGUV Vorschrift 3 wird speziell auf die DGUV-Prüfung eingegangen. In diesem Abschnitt werden die erforderlichen Bestandteile einer ordnungsgemäßen Prüfung erläutert. Dazu gehören neben einer Sichtprüfung auch Funktionsprüfungen sowie elektrische Prüfungen und Messungen.

Zudem wird in der Vorschrift betont, dass diese Prüfungen entsprechend dokumentiert werden müssen.

Die DGUV Vorschrift 3 regelt in § 6 die Arbeiten an aktiven Teilen, also den unter Spannung stehenden Komponenten elektrischer Anlagen und Betriebsmittel. In den meisten Fällen dürfen solche Arbeiten nur ausgeführt werden, wenn die Teile spannungsfrei sind. Vor Arbeitsbeginn muss daher der spannungsfreie Zustand hergestellt werden, es sei denn, es bestehen besondere Ausnahmen.

Gut zu wissen

  • Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung legt in der DGUV Information 203-071 fest, dass Prüfungen generell dokumentiert werden sollen.
  • Die Dokumentationspflicht umfasst einen aussagekräftigen Prüfbericht, der Messergebnisse und Messverfahren enthält.
  • Als ergänzende Hilfestellung zur DGUV Vorschrift 3 wird die Kennzeichnung geprüfter Geräte mit einer Prüfplakette empfohlen, auf der das Datum der nächsten Prüfung angegeben ist.

Was ist ein VDE Prüfprotokoll?

Die DGUV Vorschrift 3 legt die Grundlagen und Fristen für die Prüfung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel fest. Die VDE-Vorschriften wiederum regeln die spezifischen Prüfdetails.

Die VDE-Prüfung ist eine elektrische Prüfung, die darauf abzielt, die elektrische Sicherheit in Unternehmen zu gewährleisten. Sie umfasst verschiedene private Normen:

  • Prüfungen von elektrischen Geräten gemäß der DIN VDE 0701-0702
  • Prüfungen von elektrischen Anlagen gemäß der DIN VDE 0100-600 + 0105-100
  • Prüfungen von Regalen gemäß der DIN VDE 15635 unter Berücksichtigung der DGUV 108-007
  • Prüfungen von Pflegebetten gemäß der DIN VDE 0751
  • Prüfungen von medizinischen Geräten gemäß der DIN VDE 0751
  • Prüfungen von elektrischen Maschinen gemäß der DIN VDE 0113-1

Die VDE-Prüfung und das entsprechende VDE Prüfprotokoll dienen als Nachweis für Kunden, dass alle relevanten Sicherheitsanforderungen erfüllt sind. Mit der Übergabe des VDE Prüfprotokolls erhält der Kunde einen schriftlichen Nachweis, dass die Prüfung von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt wurde und alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind. 

Die VDE-Prüfung ist von großer Bedeutung für die Arbeitssicherheit in Unternehmen, da sie vor Schäden und möglichen Haftungsansprüchen schützt, die durch ungeprüfte Elektrogeräte verursacht werden könnten. Es ist wichtig, dass die Kontrollen gemäß den geeigneten Verfahren und Messmethoden durchgeführt werden. Wir werden die Rolle dieser Normen im weiteren Verlauf des Artikels näher erläutern.

Das Wichtigste in Kürze

Das VDE-Prüfprotokoll ist ein wichtiges Instrument, das durch die DGUV Vorschrift 3 und die entsprechenden VDE-Vorschriften geregelt ist. Es belegt die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der elektrischen Sicherheit in Unternehmen.

Wer füllt Prüfprotokolle aus?

Wie vorher erwähnt, sieht die DGUV Vorschrift 3 vor, dass elektrotechnisch unterwiesene Personen oder Elektrofachkräfte für die Durchführung verantwortlich sein sollen.

Die Erstellung eines Prüfprotokolls erfordert Fachkenntnisse und die Beachtung bestimmter Aspekte, um Fehler zu vermeiden. Dies liegt in der Verantwortung von Personen, die über technisches Know-how und Kenntnisse der Sicherheitsvorschriften verfügen.

Nehmen wir an, ein Unternehmen betreibt ein Krankenhaus. Hier liegt es in der Zuständigkeit des Elektrofachpersonals, regelmäßige Kontrollender elektrischen Anlagen und medizinischen Geräte durchzuführen sowie das Prüfprotokoll sorgfältig auszufüllen.

Alternativ haben Unternehmen auch die Möglichkeit, elektrische Prüfungen an externe Dienstleister auszulagern. Dies geschieht vor allem dann, wenn interne Ressourcen oder Fachwissen begrenzt sind.

Durch Outsourcing werden diese Aufgaben an spezialisierte Unternehmen wie Prüfdienste und Prüfservices übergeben, die über qualifiziertes Fachpersonal und die erforderliche Ausrüstung verfügen, um elektrische Prüfungen gemäß den geltenden Vorschriften und Normen durchzuführen.

Was passiert, wenn das Prüfprotokoll fehlt?

Wenn es zu einem Unfall kommt, der in direktem Zusammenhang mit der Verwendung eines elektrischen Betriebsmittels steht, kann die Haftung der Berufsgenossenschaft entfallen, sofern kein entsprechendes Prüfprotokoll vorhanden ist. Darüber hinaus wird die Versicherung in der Regel keine Zahlungen leisten.

In einem solchen Fall können erhebliche Schadensersatzansprüche auf das Unternehmen zukommen, insbesondere wenn die betroffene Person eine langfristige Behandlung benötigt oder sogar arbeitsunfähig wird. Das Unternehmen wäre dann verantwortlich für die Zahlung einer Invalidenrente, was normalerweise von der Versicherung übernommen würde.

Um diese Konsequenzen zu vermeiden, ist es von großer Bedeutung, die Prüfpflicht zu erfüllen und dies durch schriftliche Nachweise zu belegen.

Prüfprotokoll erstellen und verwenden

Erfahren Sie im Folgenden, was Sie über die Erstellung und Verwendung eines Prüfprotokolls wissen müssen, um eine rechtssichere und effiziente Dokumentation Ihrer Prüfungen zu gewährleisten.

Die Mindestanforderungen: Was muss alles in einem Prüfprotokoll stehen?

Ein Prüfprotokoll gemäß der DGUV Vorschrift 3 sollte mindestens die folgenden Informationen enthalten:

  1. Angaben zur geprüften elektrischen Anlage oder den geprüften Betriebsmitteln.
  2. Die Grundlagen, auf denen die Prüfung durchgeführt wurde.
  3. Das Ergebnis der Prüfung.
  4. Einen Bericht über die durchgeführten Prüfungen und Messungen.
  5. Details zu den einzelnen Schritten der Prüfung, einschließlich der visuellen Inspektion, der Funktionsprüfung und der Messungen.
  6. Kundendaten und Dokumentation der festgestellten Mängel.
  7. Verwendetes Prüf- und/oder Messgerät.

Je nach Umfang kann die Beschreibung der einzelnen Prüfschritte, festgestellte Mängel sowie die Kundendaten mehrere Seiten umfassen. Das Prüfprotokoll sollte von dem Prüfer eigenhändig unterschrieben werden. Bei elektronisch erstellten Prüfprotokollen ist der Ersteller anzugeben.

Im Allgemeinen sollten Informationen zu den Betriebsmitteln den Typ, gegebenenfalls den Hersteller und die Inventarnummer umfassen. 

Dank moderner Software können umfangreiche Prüfschritte, Mängelbeschreibungen und Kundendaten effizient verwaltet werden. Durch die Integration von Fotodokumentationen wird die Dokumentation noch aussagekräftiger und kann die visuelle Inspektion ergänzen und unterstützen.

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Prüfprotokoll vervollständigen: 3 Tipps für eine umfangreiche und aussagekräftige Dokumentation

Neben den Mindestanforderungen der DGUV müssen die Prüfprotokolle auch den detaillierten Vorgaben der VDE-Vorschriften entsprechen.

Eine Vorlage kann unmöglich alle bestehenden Normen und rechtlichen Anforderungen abdecken. Daher muss die Liste der möglichen Inhalte eines Prüfprotokolls je nach Prüfobjekt angepasst und gegebenenfalls erweitert werden, um die rechtliche Wirksamkeit zu gewährleisten.

Dennoch haben wir 3 zusätzliche bewährte Verfahren zusammengestellt, die in jedes Protokoll einbezogen werden sollten:

  1. Eindeutige Informationen über die elektrischen Geräte im Betrieb:
    Das Prüfprotokoll sollte klare und eindeutige Informationen darüber enthalten, welche elektrischen Geräte im Betrieb vorhanden sind. Es ist wichtig, zwischen ortsfesten und ortsveränderlichen Geräten zu unterscheiden, um eine korrekte Dokumentation zu gewährleisten. Falls es sich um ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel handelt, sollten zusätzliche Angaben zum Einsatzort im Protokoll vermerkt sein.
  2. Angabe der nächsten Prüfung:

    Es ist ratsam, dass jedes Prüfprotokoll und der entsprechende Abschluss- oder Kurzbericht klare Angaben dazu enthält, wann die nächste Prüfung durchgeführt werden sollte. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Prüffristen eingehalten und die Anforderungen der Vorschriften erfüllt werden.

    Sie können dann auf der Grundlage der Gefährdungsbeurteilung und unter Berücksichtigung der Prüfergebnisse abschließend die Prüffristen für einzelne Betriebsmittel und Betriebsmittelarten festlegen.

    Diese Prüffristen ermöglichen es den zukünftigen Prüfern, einen guten Überblick über die Gesamtsituation vor Ort zu erhalten und sich schnell ein Bild von den Prüfergebnissen zu machen. Sie sorgen dafür, dass die erforderlichen Prüfungen rechtzeitig durchgeführt werden, um die Sicherheit der elektrischen Anlagen zu gewährleisten.

    Durch den Einsatz von Softwarelösungen können diese Prüftermine effizient erfasst, überwacht und geplant werden. Mit Hilfe der Software können Sie einen Überblick über alle anstehenden Prüfungen behalten und sicherstellen, dass keine Termine versäumt werden

  3. Abweichungen von Prüfschritten schriftlich dokumentieren:

    Der Prüfer sollte in der Lage sein, eigenständig zu bestimmen, welche Prüfschritte anwendbar und erforderlich sind, um den Zustand des Systems optimal zu bewerten.

    Falls bestimmte Prüfschritte ausgelassen werden, muss dies im Prüfbericht begründet werden. Es kann auch vorteilhaft sein, bestimmte Prüfergebnisse zu kommentieren.

Gut zu wissen

Ortsfeste Anlagen werden in der Regel alle 48 Monate erneut geprüft. Bei ortsveränderlichen Geräten erfolgen die Prüfungen normalerweise alle 12 bis 24 Monate.

Es gibt jedoch mögliche Unterschiede, die abhängig sind von Faktoren wie dem Zustand der Geräte, ihrer häufigen Verwendung und ihrem spezifischen Einsatzort sowie den Umgebungsbedingungen

In den folgenden Abschnitten werden wir genauer auf diese Normen eingehen und spezifische Prüfschritte für jede Norm erläutern, die im Prüfprotokoll dokumentiert werden sollten.

Außerdem bieten wir eine breite Auswahl an Vorlagen, die speziell auf die Wartung einzelner Anlagen zugeschnitten sind. Alle Vorlagen finden Sie hier.

DIN VDE 0100-600 - Erstprüfung elektrischer Anlagen

Anwendungsbereich:

Die DIN VDE 0100-600 legt die Anforderungen für die Erstprüfung von elektrischen Niederspannungsanlagen fest. Hierbei handelt es sich um eine Prüfung, die während der Errichtung, nach Abschluss einer neuen Anlage oder nach Veränderungen oder Erweiterungen bestehender Anlagen vor der Inbetriebnahme durchgeführt wird.

Gut zu wissen

Elektrische Niederspannungsanlagen werden im Allgemeinen als feste oder bewegliche Anlagen bis zu einer Spannung von 1.000 V (AC) und 1.500 V (DC) definiert. Diese Anlagen dienen der Erzeugung, Übertragung, Umwandlung, Verteilung und/oder Anwendung elektrischer Energie.

Prüfschritte:

Bei einer Erstprüfung gemäß DIN VDE 0100-600 erfolgt während der Errichtung eine umfassende Sichtprüfung, um den Zustand der Anlage zu kontrollieren. Die Erstprüfung beinhaltet auch die Überprüfung der angeschlossenen Betriebsmittel sowie weitere Maßnahmen wie die Erprobung und Messung (gegebenenfalls einschließlich einer Prüfungswiederholung nach Fehlerbehebung). 

Bei einer Erstprüfung gemäß DIN VDE 0100-600 werden insbesondere folgende Prüfschritte hervorgehoben:

  • Überprüfung des Erderwiderstands
  • Überprüfung der Durchgängigkeit des Schutzleitersystems
  • Überprüfung des Isolationswiderstands der elektrischen Anlage
  • Überprüfung der Spannungspolarität und Phasenfolge
  • Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen für den Fehlerschutz
  • Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen für den zusätzlichen Schutz
  • Funktionsprüfungen von Betriebsmitteln, Schutz- und Überwachungseinrichtungen usw.
  • Überprüfung des Spannungsabfalls
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DIN VDE 0105-100 - Grundnorm der Elektrotechnik

Anwendungsbereich:

Die DIN VDE 0105-100 ist eine bedeutsame Sicherheitsnorm für alle Arbeiten an, in der Nähe von und dem Betreiben von elektrischen Anlagen aller Spannungsebenen, einschließlich Höchstspannung. Sie gilt gleichermaßen für ortsfeste und ortsveränderliche Anlagen sowohl im spannungsführenden als auch im spannungslosen Zustand.

Diese Norm legt die Anforderungen für einen sicheren Betrieb, Arbeiten und Inspektionen an elektrischen Anlagen fest. Sie verlangt, dass der Umfang und die Ergebnisse der regelmäßigen Prüfungen protokolliert werden. Als sachkundige Person muss der Prüfer gemäß der Norm auch Abweichungen bei Messungen oder Messverfahren im Prüfbericht dokumentieren, um ausreichende Informationen für zukünftige Prüfungen bereitzustellen, einschließlich Prüfungen gemäß anderer Normen.

Gemäß der Norm sollen regelmäßige Prüfungen Mängel aufdecken, die nach der Inbetriebnahme auftreten und den Betrieb beeinträchtigen oder Gefahren verursachen können. Wiederkehrende Prüfungen, inklusive vorausschauende Instanhaltung, dienen auch dazu, veränderungsbedingte Gefahren frühzeitig zu erkennen, wie beispielsweise Verschleiß, Umbauten oder Umweltbedingungen.

Prüfschritte: 

Im Prüfprotokoll gemäß der DIN VDE 0105 Teil 100 finden unterschiedliche Prüfungen statt, die die Funktionsüberprüfung von Schutzmaßnahmen, die Messung der Isolation, die Überprüfung der Verbindung des Schutzleiters und die Prüfung von Fehlerstromschutzeinrichtungen umfassen.

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DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) - Sicherheit von Maschinen - Elektrische Ausrüstung von Maschinen

Anwendungsbereich: 

Diese Norm ist für Hersteller und Errichter von Maschinen gedacht und richtet sich an Fachleute, die Maschinen mit der entsprechenden elektrischen Ausrüstung versehen. Sie ist vergleichbar mit der Normenreihe VDE 0100.

Prüfschritte:

Im Kapitel 18 der DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) werden für elektrische Maschinen folgende Prüfungen vorgeschrieben:

  1. Überprüfung der Übereinstimmung der elektrischen Anlagen mit der Dokumentation
  2. Prüfung der Schutzleiterstromkreise
  3. Überprüfung der Einhaltung der Bedingungen für den Schutz durch automatisches Abschalten (wo erforderlich)
  4. Messung des Isolationswiderstands
  5. Prüfung der Spannung
  6. Prüfung der Schutzvorrichtungen gegen Restspannung
  7. Überprüfung der elektrischen Ausrüstung auf zusätzliche Anforderungen, wenn Erdableitströme größer als 10 mA auftreten
  8. Durchführung von Funktionsprüfungen

DIN EN 50678 (VDE 0701), DIN EN 50699 (VDE 0702) und DIN EN 62353 (VDE 0751-1)

Anwendungsbereich:

  • Die VDE 0701 gilt für die Prüfung von Geräten nach Reparaturen.
  • Die VDE 0702 umfasst Wiederholungsprüfungen.
  • Die DIN EN 62353 (VDE 0751-1) beinhaltet Wiederholungsprüfungen von medizinischen elektrischen Geräten sowie Prüfungen nach der Instandsetzung solcher Geräte.

Für die Prüfung von ortsveränderlichen Geräten und elektrischen Medizinprodukten sind schriftliche oder elektronische Prüflisten erforderlich, ebenso wie eine Kennzeichnung des geprüften Objekts. Dies kann durch die Verwendung von Prüfplaketten und Aufzeichnungen erfolgen, einschließlich elektronischer Formate.

Prüfschritte: 

Nach der Überarbeitung der Normen DIN VDE 0701-0702 zu DIN EN 50678 und DIN EN 50699 erfolgt die DGUV-Prüfung gemäß den folgenden Schritten:

  • Prüfung der äußeren Hülle des elektrischen Arbeitsmittels
  • Kontrolle der Funktionsfähigkeit des elektrischen Hilfsmittels
  • Messung der elektrischen Kenngrößen
  • Vergleich mit vordefinierten Referenzwerten
  • Dokumentation in einem rechtlich verwertbaren Protokoll
  • Anbringung einer Prüfplakette
  • Festlegung des nächsten Prüftermins für elektrische Anlagen
  • Angabe der Bestandsinformationen des elektrischen Betriebsmittels
  • Benennung aller potenziellen Gefährdungen
  • Angabe von Fristen und Maßnahmen zur Behebung von Mängeln
  • Unterschrift des Prüfers zur Bestätigung der Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln

Gut zu wissen

Die Kosten für die Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln amortisieren sich bereits innerhalb weniger Monate. Seit der Einführung der DGUV V3 Prüfung konnten die Ausgaben für Neuanschaffungen, Wartungen und Reparaturen um die Hälfte reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kosten für die Prüfung elektrischer Anlagen steuerlich absetzbar sind.

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Software für digitale Prüfprotokolle

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Die Erstellung von Prüfprotokollen ist mit vielen Details verbunden. Hierbei kann Ihnen eine digitale Lösung wie Wowflow effektiv zur Seite stehen.

Wowflow bietet eine benutzerfreundliche Plattform, die es Ihnen ermöglicht, Prüfprotokolle effizient und umfassend zu erstellen, zu verwalten und zu überwachen.

Sehen Sie selbst in dem folgenden Video, wie Wowflow Ihnen dabei hilft, Ihre Prüfprotokolle effektiv zu handhaben und den Überblick zu behalten.

Erleben Sie selbst, wie Wowflow Ihnen dabei hilft, Prüfprotokolle effizient zu erstellen, zu verwalten und zu überwachen – Mit Wowflow starten

Fazit

Die Erstellung und korrekte Verwendung von Prüfprotokollen ist entscheidend für Unternehmen, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen, die Sicherheit zu gewährleisten und potenzielle Haftungsrisiken zu minimieren. Prüfprotokolle dienen als lückenlose Dokumentation von Prüfungen an Anlagen und Geräten, liefern wichtige Informationen über den Zustand der Betriebsmittel und unterstützen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Die DGUV Vorschrift 3 sowie spezifische VDE Normen legen die Anforderungen und Prüfschritte für die Erstellung von Prüfprotokollen fest. Ein zuverlässiges Protokoll sollte alle relevanten Informationen wie Angaben zur geprüften Anlage, Ergebnisse der Prüfung, festgestellte Mängel und durchgeführte Messungen enthalten.

Die Investition in effiziente digitale Lösungen wie Wowflow kann das Prüfprotokoll-Management signifikant optimieren und zu einer langfristigen Effizienzsteigerung in Unternehmen führen.