Sie haben Nichts zu verschenken? So berechnen Sie Stundensätze in Ihrer Reinigungsfirma richtig!

Dumping-Stundensätze und die Reinigungsbranche sind – leider – eng miteinander vernetzt. Ein*e Anbieter*in will günstiger als der*die Andere sein. Womit die Reinigungsfirmen, die diese Strategie verfolgen, schlussendlich ihr Geld verdienen? Mit den nicht-geleisteten Arbeitsstunden. Erst wenn das Reinigungspersonal schneller als ursprünglich angeboten ist, verdient der*die Dienstleister*in wirklich Geld. Alles andere ist eine reine Deckung der Fixkosten – wenn überhaupt.

Die Folgen dieser Strategie: Hohe Mitarbeiter*innen-Fluktuation und keine Wettbewerbsfähigkeit. Ersteres deshalb, weil das Personal ständig unter Druck steht noch schneller zu arbeiten, dafür aber nicht besser entlohnt wird. Unter diesen Bedingungen arbeitet niemand gerne. Zweiteres weil diese Strategie eine Art Glücksspiel ist: Es gibt keinerlei Sicherheit, dass sie wirklich aufgeht. Unter Umständen kann das schlecht enden.

Inhaltsübersicht

Die richtige Stundensatzkalkulation in der Gebäudereinigung: Drei Punkte, die Sie beachten sollten

Das Problem haben wir erkannt – das ist der erste Schritt in Richtung Lösung. Die Frage ist jetzt aber: Wie vermeiden Sie die Strategie rund um Dumping-Stundensätze? Und wie kalkulieren Sie so, dass Ihr Reinigungspersonal einerseits und Ihr Bankkonto andererseits zufrieden sind – langfristig, wohlgemerkt. Außerdem in diesem Zusammenhang eine wichtige Frage: Was bedeutet es, einen Stundensatz in einer Reinigungsfirma „richtig“ zu kalkulieren? Aus unserer Sicht sollten drei Punkte bei der “richtigen” Kalkulation im Fokus stehen:

  1. Gesetzeskonformität
  2. Profitabilität
  3. Wettbewerbsfähigkeit

Stundensatzkalkulator für Reinigungsfirmen der WKO Österreich

Für die Lösung des oben beschriebenen Problems gibt uns die Wirtschaftskammer Österreich eine optimal vorbereitete Excel-Tabelle an die Hand: den Stundensatzkalkulator. Er hilft Reinigungsunternehmen, ihre Stundensätze richtig zu berechnen.

Bevor wir uns die Kalkulation der WKO genauer anschauen, ist es wichtig zu wissen, dass die Basis eines jeden Stundensatzes von Reinigungspersonal in Österreich der Kollektivvertrag (KV) für Denkmal-, Fassaden- & Gebäudereinigung sein MUSS. Wenn Sie diesen beachten, sind sie auf jeden Fall gesetzeskonform unterwegs. Im Kollektivvertrag sind auch die sogenannten Lohngruppen definiert:

Anhand der Lohngruppen wird klar ersichtlich, dass es eine Rolle spielt was gereinigt wird. Lesen Sie sich dazu unseren Blogpost Die 5 wichtigsten Kennzahlen für Reinigungsfirmen in Österreich durch.

Der springende Punkt ist jetzt aber, dass die oben aufgelisteten Bruttostundensätze KEINE LOHNNEBENKOSTEN enthalten!

Hier wird es interessant, denn laut der Kalkulation der Wirtschaftskammer müssen, um die Lohnnebenkosten abzudecken, 89,17% (5 Wochen Urlaub im Jahr) bzw. 93,75% (6 Wochen Urlaub im Jahr) auf den Bruttostundensatz gerechnet werden. Das bedeutet für die verschiedenen Lohnklassen Folgendes:

ACHTUNG: Auch hier endet unsere Kalkulation noch nicht!

Denn es fehlen jetzt immer noch Materialkosten, Gerätekosten, Objektleiterkosten, Filialkosten, Gemeinkosten und – ganz wichtig für das profitable Geschäft – der Gewinn (5%) und das Unternehmerrisiko (1,5%). Erst nachdem all diese Posten prozentuell auf die Stundensätze geschlagen wurden, gelangen wir zum endgültigen Stundenverrechnungssatz zu Vollkosten inklusive Gewinn. Und diese Stundensätze sehen im Endeffekt wie folgt aus:

    *Die konkrete Berechnung inkl. der genauen Prozentsätze für jeden Posten, finden Sie in der Excel Tabelle der WKO.

    Die Kalkulation verdeutlicht, dass in die Stundensätze Ihrer Mitarbeiter*innen in der Reinigungsbranche sehr viel mehr einfließt als ursprünglich angenommen. Nehmen Sie sich die Zeit und setzen Sie sich ausreichend mit diesem Thema auseinander, um auch langfristig am Markt bestehen zu können.

      Kommunizieren Sie offen und ehrlich mit Ihren Kunden

      Unsere Empfehlung: Seien Sie so transparent wie möglich was die Kalkulation der Stundensätze Ihres Teams anbelangt. Besonders Ihren Kund*innen wird oft nicht klar sein, welche Berechnungen hinter Ihren Preisen stecken. Ein klärendes Gespräch oder eventuell eine Tabelle auf Ihrer Website können helfen, Verständnis für Ihre Preisgestaltung zu schaffen.

      Die sicherste Variante bei Ihren Auftraggeber*innen auf Wohlwollen zu stoßen, ist aber sicher die, qualitativ hochwertige Dienstleistungen zu liefern. Festigen Sie Ihre Position auf dem Markt nicht durch möglichst günstige Preise, sondern durch die höchste Qualität. Wir sind uns allerdings der Tatsache bewusst, dass die von der Wirtschaftskammer empfohlene Kallkulationsweise in der Praxis nicht immer zu 100 Prozent umgesetzt werden kann. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger mit Gebäudereinigungssoftware und Tools zu arbeiten, die Zeit sparen und bei der Kundengewinnung helfen. Die Wettbewerbsfähigkeit ist Ihnen somit garantiert. Unser Kunden MTR Cleaning konnte den Umsatz mit Hilfe von Wowflow sogar um 20 Prozent steigern. Lesen Sie hier die gesamte Erfolgsgeschichte.

      Melden Sie sich zum kostenlosen Demo Call an und wir klären auch Sie über die profitabelnste Praktiken in der Reinigungsbranche auf!